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- Buchpreisbindung und die Monopolkommission
Bedrohte Bibliodiversität
Velten Schäfer über den Feldzug der Monopolkommission gegen die Buchkultur
Nicht nur für Linke klingt »Monopol« finster. Auch Neoliberale sind gegen marktbeherrschende Konglomerate - zumindest, wenn etwa staatliche Dienstleister im Infrastrukturbereich zerschlagen werden sollen. Das Beispiel der »Monopolkommission« - nicht mit dem Kartellamt zu verwechseln - demonstriert, welche Sinnverschiebung der Monopolbegriff heute durchlaufen hat. Gegründet wurde sie 1972 im Gefolge linker Debatten. Heute profiliert sich das Regierungsberatergremium als NGO für Deregulierung.
Das zeigt sich nicht nur, wenn regelmäßig eine Aufspaltung der Bahn gefordert wird. Besonders deutlich wird diese Stoßrichtung, wenn es um die neuen Konzerngiganten wie Airbnb oder Uber geht, die nicht »überreguliert« werden dürften. Und in diesen Zusammenhang fällt auch der Kampf gegen die Buchpreisbindung, den die Kommission nun mit einem neuen, aus eigenem Antrieb verfassten Gutachten weiterführt.
Sollten Bücher nicht mehr überall dasselbe kosten, wäre der Weg frei für Akteure wie Amazon, sich Handel und Verlagswesen zu unterwerfen. So entstünde ein neues Oligo- bis Monopol: die Kommission pervertiert ihren Gründungsgedanken. Es ist gut, dass der Vorstoß bisher keinen Rückhalt findet, auch nicht in der Union. Doch signalisieren die fortgesetzten Attacken, dass nicht nur die Bio-, sondern auch die Bibliodiversität bedroht bleibt.
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