Meisterkoch des Elixiers
Hilmar Hoffmann ist tot
Trauer um einen großen Kämpfer für die Kultur: Der Frankfurter Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann ist am Freitagabend im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Bundesrepublik verliere »einen ihrer prägendsten und erfolgreichsten Kulturpolitiker, den das Land hatte«, teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) mit. Hoffmann habe »das wichtige gesellschaftliche Feld der Kultur für eine breite Bevölkerung jenseits der kulturaffinen Milieus geöffnet und das Bewusstsein für diesen gesamtgesellschaftlichen Wert der Kultur geschärft«.
Nach Informationen der »Bild«-Zeitung starb der 92-Jährige auf dem Weg in eine Klinik. Ein Bekannter habe Hoffmann zu einem Behandlungstermin in ein Krankenhaus gebracht, berichtete das Blatt. Auf dem Parkplatz sei er zusammengebrochen. Versuche von Ärzten, ihn zu reanimieren, seien gescheitert.
Zwischen 1970 und 1990 war der SPD-Politiker Kulturstadtrat in Frankfurt am Main, wo er unter anderem das Museumsufer aufbaute. Von 1992 bis 2001 war er Präsident des Goethe-Instituts. In seinem Buch »Kultur für alle!« (1979) setzte er sich für eine breitere gesellschaftliche Teilhabe an Kultur ein. Kultur sah er als »Lebenselixier«, man brauche sie, »um ein ganzer Mensch zu werden«, sagte er in einem seiner letzten Interviews.
Hilmar Hoffmann wurde am 25. August 1925 in Bremen geboren. Seine Karriere begann er als Regieassistent an den Städtischen Bühnen Essen. In Oberhausen leitete er eine Volkshochschule, gründete ein Kurzfilmfest und war von 1965 bis 1970 Sozial- und Kulturdezernent.
In Frankfurt wurden in seiner aktiven Zeit 15 Museen eröffnet. Er stockte die Förderung für die freie Szene auf, gründete Off-Spielstätten, eröffnete Stadtteilbibliotheken, Musikschulen und Bürgerhäuser. Hoffmann arbeitete unter fünf Oberbürgermeistern. dpa/nd
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