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Jeder zehnte Arbeitslosengeld-Empfänger stockt auf
Linkspolitikerin Zimmermann: Versicherung keine Garantie mehr für finanzielle Absicherung
Berlin. Jeder zehnte Empfänger von Arbeitslosengeld I (ALG I) ist zusätzlich auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen, um über die Runden zu kommen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der LINKEN-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann. Im alten Bundesgebiet sind es demnach neun Prozent der Empfänger von Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung, in den ostdeutschen Ländern 13,8 Prozent. Insgesamt gebe es bundesweit 74.855 sogenannte Aufstocker in diesem Bereich – also Menschen, die parallel zum Arbeitslosengeld noch Hartz-IV-Leistungen beziehen, um das Existenzminimum zu sichern.
Zimmermann kritisierte, dass das Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung, für das man oft viele Jahre eingezahlt habe, keine Garantie sei, im Falle der Erwerbslosigkeit einigermaßen finanziell über die Runden zu kommen. Der Niedriglohnbereich müsse endlich effektiv bekämpft werden. Systematische Niedriglohnbeschäftigung wie Leiharbeit müsse abgeschafft werden.
Bevor ein Arbeitsloser ALG II bekommt, kann er für eine bestimmte Zeit noch ALG I beziehen. Dieses kann er bekommen, wenn er aus einer versicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wird und in den zwei Jahren davor mindestens zwölf Monate lang beschäftigt gewesen ist. Es beträgt 60 Prozent des im letzten Jahr vor der Arbeitslosigkeit verdienten Nettogehalts. Mit einem Kind sind es 67 Prozent. dpa/nd
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