Polens Außenminister bekräftigt Justizreformen
Warschau. Polens Außenminister Jacek Czaputowicz hat angesichts des voranschreitenden EU-Sanktionsverfahrens die Justizreformen Warschaus verteidigt. »Wir sehen keine Bedrohung für die Rechtsstaatlichkeit in Polen«, sagte er am Freitag im polnischen Radio. »Wir halten an unserem Standpunkt fest und werden die Reformen zu Ende führen.« Die EU-Kommission sieht nach einem umfassenden Umbau des Gerichtswesens durch Polens rechtskonservative Regierungspartei PiS die Unabhängigkeit der Justiz bedroht. Daran haben bisherige Nachbesserungen der Gesetze laut Brüssel nichts geändert. Als nächster Schritt ist eine Anhörung Polens beim Rat der Mitgliedsländer geplant. Czaputowicz nannte die Anhörung eine »Chance«, bei der Polen seinen Standpunkt erläutern will. »Wir wollen das Justizsystem unabhängiger machen«, sagte er. Die PiS argumentiert, viele Richter seien korrupt. Regierungskritiker warnen jedoch, Warschau wolle durch die Gesetze amtierende Richter gegen ihr genehme Juristen austauschen. Die EU-Kommission kritisierte unter anderem eine Reform zum Obersten Gericht, durch die möglicherweise Richter nach dem 3. Juli zwangspensioniert werden könnten. »Das ist eine Verdrehung«, bestritt Czaputowicz die Vorwürfe. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.