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Zusammen!
Joachim Löw muss wieder mutig sein, meint Alexander Ludewig
Ein Tag Pause sei dem DFB-Team gegönnt: Am Montag drang kein Laut aus dem Mannschaftsquartier. Ruhig war es dort aber keineswegs. »Die Kommunikation ist so stark wie noch nie in der Mannschaft«, berichtete Manuel Neuer am Dienstag.
Abschottung und erhöhter Redebedarf zeigen, dass etwas im Argen liegt. Da war es clever, den Torwart vor dem Abflug nach Sotschi zum nächsten Spiel gegen Schweden zur Pressekonferenz zu schicken. Als Kapitän ist er die Stimme der Mannschaft und steht nach der Niederlage gegen Mexiko nicht in der Kritik. Dass er den Gegentreffer zu seinen Glanzzeiten hätte verhindern können, wirft ihm niemand vor. Denn nicht das 0:1 war das Problem, sondern die Art und Weise, wie das Team gespielt hat.
Bei aller Aufregung bleibt Joachim Löw ruhig. Der Bundestrainer meit, dass man jetzt nicht alles über den Haufen werfen und neu erfinden müsse. Er hat Recht. Aber korrigieren muss auch er sich. In der Halbzeitpause im Spiel gegen Mexiko tat er es nicht, sonst hätte das Team auf die anfangs noch überraschende Taktik des Gegners reagiert.
Nach der Niederlage muss er sich jetzt von lieb gewonnenen Gewohnheiten verabschieden. Das heißt: Nicht System, Taktik und Philosophie ändern, sondern das Personal. Löw darf nicht länger an Lieblingsspielern wie Sami Khedira oder Mesut Özil festhalten. Khedira ist nicht in der Lage, das Spiel im Zentrum zu stabilisieren und zu lenken: zu langsam, zu ungelenk, zu unsicher. Özil konnte noch nie Impulse geben, wenn es schlecht läuft. Sein Können zeigt er meist nur in einem funktionierenden Team.
Eine Alternative ist Ilkay Gündogan. Marco Reus sowieso. Oder Leon Goretzka. Löw muss mal wieder den Mut aufbringen, anderen zu vertrauen. Dann wird auch der recht dämliche DFB-Slogan ZSMMN lebendig: Zusammen! Denn in der Mannschaft steckt mehr.
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