Betrug beim BER: Haft auf Bewährung

  • Lesedauer: 2 Min.

Cottbus. Wegen Betrugs beim Bau des Hauptstadtflughafens BER hat das Landgericht Cottbus einen Bauunternehmer zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Der 53-Jährige habe die Flughafengesellschaft mit falschen Abrechnungen um 158 000 Euro betrogen, urteilten die Richter am Mittwoch. Der 53-Jährige äußerte sich am Mittwoch vor dem Urteil erstmals zu den Vorwürfen und gab zu, im Jahr 2012 kurz vor der geplatzten Eröffnung des BER einen Teil der Bauleistungen doppelt abgerechnet zu haben.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch das Gericht stellten fest, dass mangelnde Kontrolle auf der Baustelle dem Unternehmer damals den Betrug leicht gemacht habe. Ein Bauleiter hatte in dem Prozess beschrieben, dass in den Monaten vor dem geplatzten Eröffnungstermin teils chaotische Verhältnisse auf der Baustelle herrschten und vieles auf Zuruf passierte. Zusätzlich anfallende Arbeiten seien in dieser Zeit über Tagelohn abgerechnet worden. Dies sei keine gute Idee gewesen, sagte der Bauleiter. Die Firma des 53-Jährigen war mit Rohbauarbeiten am Fluggastterminal beschäftigt.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten gefordert. Sie war zunächst von einem Schaden in Höhe von knapp 250 000 Euro ausgegangenen, reduzierte die Summe aber nach Zeugenaussagen auf 158 000. Ob die Flughafengesellschaft das Geld wieder sieht, ist allerdings trotz des Urteils fraglich. Denn das Unternehmen ging in Insolvenz und der 53-Jährige muss auch dafür voll haften. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.