Bei Tunesier dreimal mehr Rizinussamen gefunden als vermutet

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Karlsruhe. Bei dem in Köln festgenommenen Tunesier sind 3150 Rizinussamen gefunden worden - mehr als dreimal so viele wie zunächst vermutet. Wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte, hatte der in der vergangenen Woche festgenommene 29-Jährige 84,3 Milligramm hochgiftiges Rizin hergestellt. Nach den bisherigen Erkenntnissen könnte der Tunesier demnach die Herstellung eines Sprengsatzes erwogen haben. Allerdings ergaben die Ermittlungen bislang keinerlei Anhaltspunkte für konkrete Anschlagsplanungen des in Köln-Chorweiler festgenommenen Seif Allah H. Der 29-Jährige soll nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft sämtliche Rizinussamen über den Internetversandhandel bestellt haben. 2100 Rizinussamen können demnach drei konkreten Bestellvorgängen zugeordnet werden. Zudem wurden den Ermittlern zufolge bei dem Beschuldigten weitere Utensilien beschlagnahmt, unter anderem 250 Metallkugeln, zwei Flaschen acetonhaltiger Nagellackentferner sowie Drähte mit aufgelöteten Glühbirnen. Zudem wurden 950 Gramm eines grauen Pulvers gefunden - einer Mischung aus Aluminiumpulver und pyrotechnischen Substanzen, die aus Feuerwerkskörpern stammen. Der Verwendungszweck dieses Pulvers ist laut Bundesanwaltschaft noch nicht eindeutig geklärt. »Keine ausreichenden Anhaltspunkte« haben die Ermittler den Angaben zufolge dafür, dass H. Mitglied einer Terrorvereinigung war. Allerdings versuchte er 2017 zweimal vergeblich, über die Türkei nach Syrien mutmaßlich zur Dschihadistenmiliz Islamischen Staat auszureisen. AFP/nd

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