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Bewährungsstrafe für Laserschuss

Gericht: 27-Jähriger soll während G20 Polizeihubschrauber angeleuchtet haben

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Im Prozess um einen Laserpointer-Angriff auf einen Polizeihubschrauber während des G20-Gipfels ist der Angeklagte am Mittwoch zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der 27-Jährige hat sich nach Überzeugung des Amtsgerichts Hamburg-Altona des »gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr« sowie der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht. »Das Gericht ist davon überzeugt, dass es der Angeklagte war, der das Lasergerät bediente.« Der Mann hatte laut Urteil am 6. Juli mehrere Stöße eines Laserlichts aus dem Fenster einer Dachgeschosswohnung in Richtung des Polizeihubschraubers abgegeben, der über Altona kreiste. Die Verteidigung hatte auf einen Freispruch plädiert. Sie kündigte an, wahrscheinlich in Revision zu gehen.

Erst kürzlich hatten Medien von einem »rechtlichen Hinweis« des Amtsgerichts Altona berichtet, der Zweifel an der Schilderung der Staatsanwaltschaft bekundete. »Das Gericht ist derzeit nicht mit der erforderlichen Sicherheit davon überzeugt, dass der Pilot und der Copilot von einem Laserstrahl getroffen worden sind, so wie es in der Anklage beschrieben wird«, hieß es demnach in dem Schreiben.

Verschiedene Widersprüche und Unstimmigkeiten seien laut der Verteidigung im Prozess sichtbar geworden. Ein hinzugezogener Sachverständiger hatte etwa erklärt, dass der angebliche Blendungsvorgang durch den Laser im Hubschrauber, vom dem die zwei Piloten berichteten, in der vorgetragenen Art nicht habe stattfinden können. Eine Auswertung des Höhenmessers zeigte keinen Höhenverlust durch den Laserpointerbeschuss auf. Eine Audioaufnahme aus dem Hubschrauber konnte zudem keinen Hinweis auf einen drohenden Absturz liefern. Die Verteidigung vermutet abgesprochene Aussagen der Beamten.

Auch im Ausland wird derweil weiter gegen mutmaßliche G20-Protestierer vorgegangen. Am Mittwoch hatten Polizisten in Frankreich die Wohnung von zwei Verdächtigen durchsucht. Eine 25-jährige Frau und ein 35 Jahre alter Mann wurden vorläufig festgenommen, wie die Polizei Hamburg mitteilte. Gegen die beiden laufen nun Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs. Sie sollen laut den Ermittlern bei den Auseinandersetzungen im Juli 2017 Demonstranten aufgewiegelt haben. Am Mittwoch wurde laut der Hamburger Polizei zudem ein Szenetreff von linken Aktivisten in Frankreich durchsucht. nd/Agenturen

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