Bundespolizei spricht Verbot für Waffen aus
Nun macht die Bundespolizei auch in Berlin für ein Wochenende ernst. Für sieben S-Bahnhöfe im Ostteil der Stadt hat sie für die beiden kommenden Wochenendnächte ein komplettes Waffenverbot verhängt. Die Aktion zielt besonders auf junge Männer, die Messer, Schlagringe oder Reizgas dabei haben. Das Verbot sei nötig, da es verstärkt zu Gewalttaten mit Waffen und anderen gefährlichen Gegenständen komme, begründete die Bundespolizei ihr Vorhaben. Erst kürzlich waren zwei mexikanische Touristen in der S-Bahn niedergestochen worden. Das Verbot gilt für die Bahnhöfe Alexanderplatz, Jannowitzbrücke, Ostbahnhof, Warschauer Straße, Ostkreuz, Nöldnerplatz und Lichtenberg sowie für alle dort fahrenden Züge. Wer mit einem Messer erwischt wird, muss eine hohe Geldstrafe bezahlen. Ein größeres Aufgebot, wie groß ist unklar, von Bundespolizisten soll die Fahrgäste an den Bahnhöfen kontrollieren.
Grundsätzlich dürfen in Berlin feststehende Messer mit einer Klinge, die länger als zwölf Zentimeter ist, sowie Messer, die mit einer Hand ausgeklappt werden können, nicht in der Öffentlichkeit getragen werden. Ausnahmen gelten, wenn es um bestimmte Zwecke wie etwa Grillen, Gartenpflege oder Angeln geht.
Erlaubt sind allerdings einfache Klappmesser mit kürzeren Klingen - und gerade diese sind besonders bei jungen Männern in manchen Problemkiezen beliebt. Für Kinder und Jugendliche sind hingegen alle Waffen in der Öffentlichkeit verboten.
Die Maßnahme am Wochenende, eine sogenannte Ordnungsverfügung der Bundespolizei, gilt nur zeitlich und räumlich begrenzt. Sie bietet der Polizei deutlich mehr Möglichkeiten, Menschen zu kontrollieren und zu durchsuchen, auch ohne dass es konkrete Verdachtsmomente gibt. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.