Huch-Preis für Uljana Wolf
Die Berliner Lyrikerin Uljana Wolf (39) wird am heutigen Dienstag mit der Braunschweiger Ricarda-Huch-Poetikpreis 2018 ausgezeichnet. Wolfs Werk sei geprägt von einem »experimentellen Crossover« zwischen Sprachen und Kulturen, teilte die Stadt mit. Daraus gingen »nicht nur verblüffende neue lyrische Bilder und Formen« hervor, sondern auch neuartige, offene Identitäten, die die bestehenden Bedeutungen von männlich und weiblich infragestellten. Die Auszeichnung ist mit einem Lehrauftrag an der TU Braunschweig verbunden.
Wolf habe in ihrem Debütband »kochanie ich habe brot gekauft« zunächst Begegnungen zwischen deutscher und polnischer Sprache thematisiert, hieß es in der Begründung. In den Folgebänden sei die Dichterin dann dem oft verwirrendem Wechsel zwischen deutscher und amerikanisch gefärbter englischer Sprache nachgegangen. Heldinnen ihrer Gedichte seien oft Frauen, wie die eigenen Großmütter, denen der Band »meine schönste lengevitch« (2013) gewidmet ist.
Die 1979 in Berlin geborene Autorin studierte Germanistik, Anglistik und Kulturwissenschaft in Berlin und Krakau. Ihre Gedichte wurden in in Deutschland, Polen, Weißrussland und Irland veröffentlicht. Wolf lebt und arbeitet in Berlin und New York. In Braunschweig werde die Lyrikerin insgesamt vier Vorlesungen halten. Dabei gehe es unter anderem um das »Schreiben zwischen Sprachen« oder um das Thema »Sprachverlust und Muttersprache.« epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.