Werbung
  • Berlin
  • Protest von Greenpeace

Zweifelhafte Public Relation

Martin Kröger über die Aktion von Greenpeace in Tiergarten

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Zugegeben: Das mit einer Drohne (illegal?) gemachte Foto von der Greenpeace-Aktion am Großen Stern in Tiergarten sieht beeindruckend aus. Auch das Ansinnen von Greenpeace, nämlich auf den Kohleausstieg in diesem Land zu drängen und dazu symbolisch den Verkehrsknotenpunkt als strahlendes Sonnenzeichen für die Energiewende einzufärben, erscheint im Interesse des Umweltschutzes für künftige Generationen zunächst ehrenhaft.

Aber bei genauerer Betrachtung wirft die Aktion der Umweltschützer doch einige Fragen auf. Natürlich nicht im Sinne der Rechten, die von einer »irren Farbschmiererei« zeterten. Denn immerhin, da hatten die Ökoaktivisten nachgedacht: Es wurden für die PR-Aktion nämlich nicht 3500 Liter Lack ausgebracht, sondern selbstverständlich ein ökologisch unbedenkliches, selbst angerührtes Gemisch aus Zellulose und einem Mineral.

Aber welcher geschichtsvergessene Ökoaktivist kommt eigentlich auf die Idee, in Berlin, der ehemaligen Mordzentrale der Faschisten, einen »großen gelben Stern« zu schaffen?

Greenpeace muss sich auch die Kritik gefallen lassen, dass es dabei Verkehrsteilnehmer gefährdet hat. Vor allem Radfahrer, so war in den sozialen Netzen zu lesen, kamen auf der Ökopampe ins Schleudern. Da wurde mehr Sympathie verspielt als gewonnen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.