• Politik
  • Asylpolitik von CDU und CSU

Union weiter uneins, aber vereint

Koalitionsausschuss von CDU, CSU und SPD brachte keine Lösung im asylpolitischen Konflikt / Parteispitzen einigen sich bei Baukindergeld

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das Krisentreffen der Spitzen von CDU, CSU und SPD am Dienstagabend im Kanzleramt hat nach Angaben von Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) keine Einigung im sogenannten Asylstreit gebracht. Im ARD-»Morgenmagazin« erklärte Kauder am Mittwoch, diese sei »auch gar nicht zu erwarten« gewesen, da erst noch die Parteigremien von CDU und CSU am kommenden Sonntag tagen würden. »Es ist sehr ernst, das hat man gestern auch in den Gesprächen gemerkt«, so Kauder. Um weiter Zeit für Gespräche zu haben, werde der Start in die Haushaltswoche von Montag auf Dienstagmorgen verschoben, kündigte er an.

Kanzlerin Angela Merkel wird von der CSU unter schwer Druck gesetzt. Selbst ein Bruch mit der Schwesterpartei CDU scheint möglich. Hintergrund ist die Ankündigung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Asylsuchende, die bereits in einem anderen EU-Land registriert wurden, vom 1. Juli an an der deutschen Grenze abzuweisen. Merkel ist gegen diesen »nationalen Alleingang«. Sie möchte auf dem EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag für eine »europäische Lösung« in der Flüchtlingspolitik werben. Seehofer würde nach eigenen Worten auf die Zurückweisungen an der Grenze verzichten, wenn Merkel auf EU-Ebene eine Vereinbarung erzielen sollte, die den gleichen Effekt hätte wie die von ihm geplante Maßnahme.

Eine Verständigung dagegen gab es laut Kauder beim Thema Baukindergeld. Dieses solle nun auf den Weg gebracht und rückwirkend vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2020 gezahlt werden. Eine Begrenzung der Quadratmeterzahl für eine Förderung solle es nicht geben. Gezahlt würden für Berechtigte wie geplant 12.000 Euro pro Kind, so Kauder. Auch die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles bestätigte, es werde keine Begrenzungen geben. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.