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Keine Strategie gegen Rechts
Ulrike Kumpe zum zähen Kampf gegen Neonazis in Jamel
In zweieinhalb Monaten findet das jährliche Festival für Demokratie und Toleranz »Jamel rockt den Förster« im neonazidominierten mecklenburgischen Dorf statt. Die Veranstalter, das Ehepaar Lohmeyer, empfinden es als Skandal, dass die Wiese, auf der das Festival stattfinden soll, an einen Neonazi verpachtet wurde. Die Gemeindevertreter ihrerseits haben im Pachtvertrag das Festival berücksichtigt und vertraglich festgehalten, dass rund um das Festival das Gelände dafür zur Verfügung zu stehen hat. Ebenso ist im Pachtvertrag verfügt, dass für die Weidehaltung auf dem Grundstück nur mobile Zäune verwendet werden dürfen.
Von außen betrachtet erscheint die Situation völlig absurd. Es ist das hilflose Ringen mit einem 37-Einwohner-Dorf, dass von der Neonazigemeinde »Dorfgemeinschaft Jamel« seit Jahrzehnten dominiert wird. 2011 hatte die Gemeinde Gägelow, zu der Jamel gehört, vom Vorkaufsrecht auf viele Grundstücke Gebrauch im Dorf gemacht, um den Zuzug weiterer Rechtsradikaler zu verhindern. Das Bündnis »Wir durchqueren Jamel« machte dieses Jahr erstmalig keine Aktion zum 1.Mai. Was fehlt, ist das, was Gemeindevertretern und Lohmeyers wirklich helfen könnte - eine politische Gesamtstrategie gegen Rechts. Vor elf Jahren wurde sie schon versprochen, nach einem Besuch von Landtagsabgeordneten in Jamel. Passiert ist seither aber nichts.
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