Obrigkeit stoppt Rattenfänger

Niedersachsens Verkehrsministerium legt Bundesvorschrift strenger aus als der Bund selbst

Einen Kindesentführer hat sich die Stadt Hameln an der Weser schon vor Jahrzehnten zur Werbefigur erkoren. Einen Schädlingsbekämpfer, der umweltfreundlich ohne Gift die Kommune von ihrer Rattenplage befreite. Der Sage nach lockte der Mann im Jahre 1284 die gefürchteten, weil Pest verbreitenden Nager mit Flötentönen zum nahen Fluss, der Weser, wo die Tiere ertranken. Als sich die Stadtoberen weigerten, diese Dienstleistung zu bezahlen, übte der Kammerjäger schlimme Selbstjustiz an der Bürgerschaft. Mit seinem Blasinstrument lockte er Hamelner Kinder in eine Berghöhle - und verschwand darin auf ewig mit 130 Mädchen und Jungen. Ein Geschehen, das als Rattenfänger-Sage bekannt ist.

Gäbe es eine Fortsetzung, in der die Büttel den Flötenmann ergriffen hätten, wäre er wohl auf Hamelns Galgenberg aufgeknüpft worden. Stattdessen avancierte er zum Symbol der Stadt, ziert dort den Rattenfängerbrunnen, ein Fenster in der Marktkirche - und an ...


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