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Kolumbien schafft größtes Tropenwald-Schutzgebiet
Präsident Santos: Schritt nur durch Friedensprozess möglich / WWF begrüßt die Initiative Kolumbiens
Bogotá. In Kolumbien ist der größte Tropenwald-Nationalpark der Welt entstanden. Präsident Juan Manuel Santos verkündete am Montag die Erweiterung des Naturschutzgebiets Serrania del Chiribiquete um 1,5 Millionen Hektar. Das Schutzgebiet im Süden des Landes umfasst nun mehr als 4,2 Millionen Hektar und ist damit etwas größer als die Niederlande. Bereits am Wochenende hatte die Unesco die Tafelberg-Landschaft in Kolumbien wegen ihrer ökologischen, kulturellen und sozialen Bedeutung zum Weltnaturerbe erklärt.
Santos sprach von einem wichtigen Schritt für die kolumbianische Umwelt- und Klimapolitik, wie die Zeitung »La Senama« in ihrer Onlineausgabe berichtete. »Die Bäume in Chiribiquete speichern mehr als 450 Millionen Tonnen CO2«, sagte Santos. Zudem hob der Präsident hervor, dass dieser Schritt nur aufgrund des erfolgreichen Friedensprozesses möglich wurde, da das Gebiet zuvor aufgrund des Konflikts nicht zugänglich war: »Der Frieden ist der wichtigste Gefährte der Umwelt«, erklärte Friedensnobelpreisträger Santos.
Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßte die Initiative Kolumbiens. »Die Vergrößerung von Chiribiquete ist ein Meilenstein für den Erhalt des Amazonas und von globaler Bedeutung für den Waldschutz insgesamt«, sagte Roberto Maldonado, Südamerika-Referent beim WWF. Der Nationalpark verbindet mit der Orinoco-Savanne, den Anden, dem Bergland von Guayana und dem Amazonas vier unterschiedliche Ökosysteme. Die Region gilt als Schlüssel für das Überleben gefährdeter Arten wie Jaguar, Rosa-Flussdelfin, Tapir und Riesensalamander sowie verschiedener Papageienarten. Außerdem ist Chiribiquete Heimat vieler indigener Völker, darunter auch einiger, die in freiwilliger Isolation leben. epd/nd
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