Fragen stellen

Ulrike Draesner

  • cba
  • Lesedauer: 1 Min.

In diesen Tagen sind es vor allem Männer, die als Poetikdozenten von sich reden machen. Maxim Biller hat gerade in Heidelberg die deutschsprachige Literatur entsorgt und dabei neben zahlreichen persönlichen Abneigungen (Trump, Heidegger, Marx, Sanders, Corbyn, Grass, Fassbinder, Walser) auch offenbart, wen er neben Maxim Biller für anbetungswürdig hält: Kurt Tucholsky, Oliver Polak - und Christian Kracht, der kurz zuvor ebenfalls als Poetikdozent einigen Wirbel verursachte. In einem Frankfurter Hörsaal, in dem er eigentlich von seinem Werk berichten sollte, teilte Kracht mit, ihm sei kürzlich eingefallen, dass er als kleiner Junge sexuell missbraucht wurde.

Ulrike Draesner verweigerte sich diesem aufmerksamkeitsökonomischen Gehabe, als sie 2016/17 ihre Poetikvorlesungen in Frankfurt hielt. In ihren jetzt unter dem Titel »Grammatik der Gespenster« erschienenen Vorträgen liefert sie keine Aufreger und keine letztgültig sein sollenden Antworten. Sie stellt Fragen, denen sich Schriftsteller ausgesetzt sehen: Wie entstehen Einfälle, und was machen wir daraus? Wie kann die Literatur auf den Schmerz der Welt reagieren? cba

Ulrike Draesner: Grammatik der Gespenster. Frankfurter Poetikvorlesungen. Reclam, 200 S., geb., 20 €.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -