Sonst bleibt nur Asche
Künstlernachlass
Datenbank, Depot - oder Deponie? Nicht nur für Künstler, auch für Museen stellt sich die Frage, wo Werke bei Platzmangel über lange Zeit aufbewahrt werden können. Mit einem Symposium und einer Ausstellung, die am Freitag eröffnet wurde, will der Verband Bildender Künstler Thüringen nun auf das Thema aufmerksam machen. »Uns geht es darum, dass auch unsere Künstler selbst schon ihr Gesamtwerk erfassen, was die Arbeit später natürlich erleichtert«, sagte Verbandsreferentin Christine Kausch.
Besonders drastisch veranschaulicht die Installation eines Künstlers das grundsätzliche Problem: Er zeigt die Asche von Werken, die er bereits hat verbrennen müssen, weil er nicht genügend Platz dafür hatte. Der Verband hat sich bereits für eine digitale Lösung ausgesprochen. »Es wäre toll, wenn es für Thüringen zumindest eine digitale Datenbank geben könnte, in der Künstler einen Teil ihres Oeuvres für die Nachwelt festhalten können«, sagte Kausch. Natürlich sei zur Pflege und Wartung einer solchen Plattform auch Personal nötig, und sie sei auch kein Allheilmittel. Dennoch ist eine Datenbank aus Kauschs Sicht die vorerst realistischste Variante, um das Problem der nicht erfassten und gepflegten Künstlernachlässe im Land anzugehen. »Nicht nur den professionellen Künstlern, auch Museen und Galerien fehlt es an Platz, um auch nur einen Teil der Werke zu sichern.« In Brandenburg gebe es bereits ein solches Angebot. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.