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Schub für den modernen Zahlungsverkehr

Fragen & Antworten: Seit 10. Juli 2018 bieten Sparkassen Echtzeitüberweisungen an

  • Lesedauer: 3 Min.

Was heißt »Echtzeit«?

Bislang ist es in der Bankenbranche üblich, Überweisungen zu sammeln und dann stapelweise abzuarbeiten. Auch Aufträge, die Kunden online einstellen, werden in der Regel erst mit Zeitverzug ausgeführt. Bei Instant Payments versprechen die Anbieter, dass das Geld binnen zehn Sekunden von einem Konto auf das andere Konto übertragen wird.

Seit wann gibt es Instant Payments?

In Europa sind seit dem 21. November 2017 die »SCT Inst« genannten schnellen Überweisungen möglich. Dabei haben die Erfahrungen gezeigt, dass mehr als 95 Prozent der Instant-Payments-Überweisungen in weniger als drei Sekunden erfolgen.

Was haben Kunden davon?

Der große Vorteil bei Instant Payments: Anders als bei einer Papierüberweisung oder einer herkömmlichen Online-Überweisung weiß man direkt, ob das Geld angekommen ist. Denn die empfangende Bank muss eine Bestätigung ausstellen. Wer zum Beispiel sein altes Auto privat verkauft, muss bisher das Risiko einkalkulieren, dass der Käufer nicht zahlt. Würde das Geschäft via Echtzeitzahlung abgewickelt, hätte der Verkäufer direkt die Gewissheit, dass das Geld auf seinem Konto ist. Auch wer online shoppt, hat Vorteile: Je schneller der Händler das Geld hat, umso schneller wird die Ware verschickt. Allerdings gilt bislang eine Obergrenze von 15 000 Euro für Instant-Payments-Zahlungen.

Welche deutschen Banken machen noch mit?

Das Verfahren ist für die Banken freiwillig. In Deutschland bot diesen Service allein die HVB an. Nun können das System auch die 50 Millionen Kunden der 385 Sparkassen in Deutschland nutzen. Die Volks- und Raiffeisenbanken wollen es ab 2019 anbieten.

Wie sieht es in Europa aus?

Aktuell bieten 22 Institute in 12 Ländern Instant Payments an. Zählt man die Institute hinzu, die sich inzwischen zur Teilnahme an dem Verfahren positioniert haben, kommt man auf fast 1100 Zahlungsdienstleiter in 15 Ländern. Der Zahlungsverkehrsraum SEPA (»Single Euro Payments Area«), der Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen grenzüberschreitend standardisieren und so beschleunigen soll, umfasst 34 Länder mit insgesamt 4200 Zahlungsdienstleistern: Hier sind neben den 28 EU-Staaten auch Island, Liechtenstein, Norwegen, die Schweiz, Monaco und San Marino dabei.

Kostet der neue Service etwas?

Das hängt vom Kontomodell ab. Manche Sparkasse veranschlagt 50 Cent je Transaktion.

Was passiert, wenn es Probleme bei Echtzeitüberweisungen gibt?

Im Falle einer unwissentlich oder versehentlich durchgeführten Überweisung - wie es beispielsweise beim Hacker- oder Phishing-Angriff passiert - kann die Transaktion nicht rückgängig gemacht werden und der überwiesene Betrag ist verloren. Banken versichern aber: Bei Instant Payments ist es wie bei herkömmlicher Überweisung möglich, einen irrtümlich transferierten Betrag zurückzuholen. Wenn ein falscher Betrag eingetippt wird, ist das Geld erst mal weg. In einem solchen Fall kann der Kunde aber einen normalen Überweisungsrückruf machen. dpa/nd

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