- Politik
- Gewalt an Geflüchteten
Acht Geflüchtete in Kühlwagen in Libyen erstickt
Rund hundert Migranten in Lkw eingepfercht - Laster war an Autobahn abgestellt worden
Tripolis. In Libyen sind in einem Kühlwagen acht Geflüchtete erstickt, unter ihnen sechs Kinder. Die Tragödie spielte sich im Westen des Landes in der Nähe der Stadt Suwara ab, wie die libyschen Behörden am Montag mitteilten. In dem Lastwagen waren demnach rund hundert Migranten aus Bangladesch, Pakistan sowie afrikanischen und arabischen Ländern eingepfercht.
Nach Angaben der Behörden ließen Schleuser den Lastwagen mit den Geflüchteten einfach stehen. Die Migranten sollten auf ein Schiff nach Italien warten, hieß es. Es war unklar, wie lange die Flüchtlinge bereits in dem Lastwagen ausharrten, als sie entdeckt wurden. Die Überlebenden hätten unter starker Erschöpfung und Atemproblemen gelitten, hieß es weiter. Viele seien ins Krankenhaus gebracht worden.
Der Fall erinnert an einen Fall an der ungarisch-österreichischen Grenze vom August 2015. Damals hatten Schlepper einen Kühllaster mit zusammengepferchten Geflüchteten an einer Autobahn abgestellt, mindestens 30 Schutzsuchende erstickten.
Libyen ist das Hauptdurchgangsland für Migranten aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die Europäische Union gelangen wollen. Vom Westen Libyens aus ist Italien nur etwa 300 Kilometer entfernt. Seit dem Sturz von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land, Menschenrechtsverletzungen an Geflüchteten sind an der Tagesordnung. In weiten Teilen haben bewaffnete Milizen das Sagen. AFP/nd
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