Besserer Brandschutz auf einstigem Truppenübungsgelände

Forstverwaltung will in Wäldern bei Lieberose zusätzliche Löschbrunnen anlegen sowie Schutzstreifen und Wege ausbauen

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Im Umgang mit komplizierten Waldbrandlagen, insbesondere bei Hitze und anhaltender Trockenheit sind Feuerwehr und Forsten in Brandenburg sehr erfahren. »Brandenburg ist eine ›Streusandbüchse‹, und für das Land typischen geschlossenen Kiefernbestände sind nun einmal besonders gefährdet«, erinnert Ingo Decker, Sprecher des Innenministeriums in Potsdam. Doch er begrüße er alle Schritte der Forstbehörden, die Gefahr einzudämmen und, wie jetzt in der Lieberoser Heide, zusätzliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Dort wollen Mitarbeiter der Forstverwaltung nach dem vor Wochenfrist gelöschten Großbrand auf zuletzt rund 80 Hektar des ehemaligen Truppenübungsplatzes in der Lieberoser Heide den Brandschutz verbessern. Wie der Leiter der zuständigen Oberförsterei Peitz (Spree-Neiße), Arne Barkhausen, der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, wolle man den bestehenden Brandschutzstreifen ausbauen, um umliegende Wälder und Ortschaften zu schützen. Ebenso werde überlegt, Waldwege instand zu setzen und weitere Löschbrunnen zu bauen, um schneller an Brandorte zu gelangen. Dazu wolle man sich dazu mit benachbarten Förstereien, Ämtern und der Feuerwehr abstimmen.

Brandenburgs Wälder, Heidelandschaften und Felder leiden nachhaltig unter der langen Trockenheit, doch hat sich die Waldbrandgefahr nach den zum Teil ergiebigen Niederschlägen der zurückliegenden Tage vorerst entspannt.

»Nach unserer Einschätzung ist die Waldbrandsituation auch in diesem Jahr nicht außergewöhnlich, auch wenn die langanhaltende Schönwetterperiode und die lange Trockenheit schon aus dem Rahmen fallen«, sagte er am Mittwoch dem »nd«.

Im Raum Lieberose war das Feuer vor knapp zwei Wochen zunächst auf einem 200 Hektar großen Areal des einstigen Truppenübungsplatzes ausgebrochen und trotz aller Löscherfolge an verschiedenen Stellen immer wieder aufgeflammt. Zeitweilig war erwogen worden, ein nahe gelegenes Dorf mit rund 30 Einwohnern zu räumen, bevor vor einer Woche Starkregen der Feuerwehr zu Hilfe kam.

Wie der Ministeriumssprecher erklärte, seien die Einsatzkräfte auch damit vertraut, dass sich auf vielen früheren Truppenübungsplätzen aber auch Schlachtfeldern von 1945 noch verbreitet Munition im Boden befinde. So auch in der Lieberoser Heide. »Die Flächen werden bei Waldbränden nicht betreten. Hier lassen die Einsatzkräfte das Feuer kontrolliert abbrennen, um keine Menschenleben zu gefährden«, so Decker.

Nach Ministeriumsangaben umfassten die Brände in der Lieberoser Heide eine Gesamtfläche von 400 Hektar. Rund 125 Einsatzkräfte waren gleichzeitig im Einsatz, die auf Anforderung des Landkreises Spree-Neiße durch je einem Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr unterstützt wurden. Die Ursache für die beiden Großbrände wurde noch immer ungeklärt. mit dpa

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