Werbung

Zehntausende demonstrieren gegen Diskriminierung Homosexueller

Proteste richten sich gegen Verbot von Leihmutterschaft für homosexuelle Paare

  • Lesedauer: 2 Min.

Tel Aviv. Zehntausende Israelis haben in Tel Aviv gegen die Diskriminierung Homosexueller demonstriert. Die Nachrichtenseite ynet berichtete am Montag, rund 80.000 Menschen hätten sich am Vorabend auf dem zentralen Rabin-Platz versammelt. Nach Angaben der LGBT-Gemeinde sei es der größte Protest in der Geschichte der Bewegung in Israel gewesen, berichtete der israelische Rundfunk. LGBT steht für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle. Eine junge Frau sei bei dem Protest festgenommen worden, weil sie einen Polizisten angegriffen habe.

Hunderte Teilnehmer der Kundgebung schwenkten Flaggen in den Regenbogenfarben und hielten Schilder in die Höhe. »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«, stand unter anderem darauf.

In mehreren Städten, darunter Tel Aviv, Jerusalem, Haifa und Beerscheva, waren zuvor Menschen mit Protestschildern auf den Straßen marschiert. In Tel Aviv blockierten Demonstranten vorübergehend eine zentrale Schnellstraße. Tausende Mitglieder der LGBT-Gemeinde streikten außerdem am Sonntag, dem ersten Tag der israelischen Arbeitswoche. Viele Unternehmer unterstützten die Proteste.

Auslöser der Proteste war eine Änderung des israelischen Leihmutterschaftsgesetzes. Sie ermöglicht es künftig nicht nur heterosexuellen Paaren, sondern auch ledigen Frauen, mit Hilfe einer Leihmutter Kinder zu bekommen. Die Gesetzesänderung schließt dagegen ledige Männer aus. Schwule Männer sehen sich dadurch des Rechtes beraubt, in ihrem eigenen Land Väter zu werden. Viele homosexuelle Paare in Israel reisen ins Ausland, um dort unter hohem Kostenaufwand mithilfe einer Leihmutter ein Baby zu bekommen. dpa/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -