Ehefrau unter Verdacht

Bundesanwaltschaft lässt in Rizinfall Partnerin von inhaftiertem Tunesier festnehmen

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Karlsruhe. Nach dem Fund von hochgiftigem Rizin zum Bombenbau in einer Kölner Wohnung haben die Ermittler nun auch die Ehefrau des terrorverdächtigen Islamisten Sief Allah H. festgenommen. Die 42 Jahre alte Yasmin H. wird verdächtigt, ihrem Mann geholfen zu haben. Das teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Dienstag mit. Unter anderem soll sie ihm mehrfach ihr Konto bei einem Internet-Versandhändler für seine Bestellungen überlassen haben.

Der Tunesier habe im Herbst 2017 über soziale Medien Kontakt zu Mitgliedern der Terrororganisation »Islamischer Staat« (IS) in Syrien gehabt, hieß es weiter. Diese hätten ihm vorgeschlagen, in Deutschland einen Anschlag zu verüben. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft sagte auf Nachfrage, dies habe sich im Rahmen der weiteren Ermittlungen herausgestellt. Dadurch hätten sich auch die Erkenntnisse über eine Beteiligung von Yasmin H. verdichtet.

Sief Allah H. hatte laut Sicherheitsbehörden in einer Wohnung im Kölner Stadtteil Chorweiler den Bio-Kampfstoff Rizin hergestellt. Gegen ihn wird wegen des dringenden Tatverdachts ermittelt, biologische Waffen hergestellt zu haben. Zudem steht ein Anfangsverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat im Raum.

Yasmin H., die Deutsche ist, soll laut Bundesanwaltschaft die Lieferung von zumindest 1000 Rizinussamen mitabgewickelt haben. Nachdem ihrem Mann Ende Mai die Herstellung von 84,3 Milligramm Rizin gelungen sei, hätten beide gemeinsam in einer Kölner Zoohandlung einen Zwerghamster gekauft - an ihm sollte das Gift getestet werden.

Der 42-Jährigen wird außerdem vorgeworfen, Sief Allah H. eine Reise zu einer Pyrotechnik-Firma in Polen organisiert zu haben. Außerdem habe sie ihm 2017 zwei Mal einen Flug in die Türkei gebucht, um sich in Syrien dem IS anschließen zu können. Beide Ausreiseversuche waren allerdings gescheitert.

Yasmin H. sollte am Nachmittag in Karlsruhe einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) vorgeführt werden. Dieser entscheidet darüber, ob sie in Untersuchungshaft kommt. dpa/nd

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