Virenabwehr von Bakterien als Universalwerkzeug

Die Gen-Scheren CRISPR-Cas aus den Mikroben funktionieren auch in Tieren und Pflanzen

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bakterien sind schlichte Einzeller ohne Zellkern. Ihr Erbgut ist auf das Nötigste beschränkt. Umso mehr staunte 1992 der spanische Forscher Francisco Mojica, als er in der salzliebenden Mikrobe Haloferax mediterranei 14 Genabschnitte fand, die sich vorwärts wie rückwärts gleich lasen. In der Mathematik nennt man Zahlen dieser Art Palindrome. Die französischen Mikrobiologen Phillippe Horvath und Rodolfe Barrangou fanden 2007, dass diese von Mojca Clustered Regulatory Interspaced Short Palindromic Repeats, kurz CRISPR, genannten DNA-Sequenzen Teil des bakteriellen Immunsystems sind.

Wenn ein Virus Bakterien angreift, speichern überlebende Bakterien zwischen den CRISPR-Sequenzen einen genetischen Fingerabdruck des Angreifers. Bei einem neuen Angriff kann dieser Fingerabdruck mit einer speziellen Variante des Erbmoleküls RNA abgelesen werden. Ein von CRISPR und diesem RNA-Fingerabdruck gesteuertes Enzym namens Cas zerschneidet d...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -