- Politik
- Ausgedachte Straftat
Soldaten erfinden Übergriff von Afghanen
Um ein Zuspätkommen zu kaschieren haben zwei Soldaten in Hessen wohl eine Attacke vorgetäuscht
Bad Hersfeld ist eigentlich eine gediegene Kur- und Kulturstadt in Hessen. Doch in der vergangenen Woche machten Berichte von gewaltbereiten Migranten die Runde. Zwei Soldaten hatten bei der Polizei angegeben, dass einer von ihnen auf dem Weg zum Dienst von drei Männern mit »stark gebräunter Haut« als »Nazi«, »Hurensohn« und »Kindermörder« beleidigt und bespuckt worden zu sein. Danach hätten die Männer ihm noch ins Gesicht geschlagen und als der Mann zu Boden ging, sogar zugetreten. Auch der mittlerweile angekommene Kollege des Manns sei attackiert worden.
Gegenüber der Polizei gaben die beiden 19-jährigen Soldaten an, dass es sich bei den drei »Angreifern« um Afghanen gehandelt haben soll, berichtete die HNA. Eine öffentliche Zeugenfahndung folgte, der Staatsschutz ermittelte und Meldungen machten die Runde, dass es solch einen schweren Übergriff noch nie zuvor in Hessen auf Bundeswehrangehörige gegeben habe. Auch der hessische Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) und der ehemalige CDU-Generalsekretär Peter Tauber reagierten auf die Geschichte. Die AfD nutzte den Fall wiederum für ihren Wahlkampf in Hessen.
Wenige Tage später stellt sich die Situation jedoch ganz anders dar. Die zuständige Polizei Osthessen erklärte am Montag, dass die beiden Soldaten den Überfall frei erfunden haben – um eine erneute Verspätung zu entschuldigen. Die beiden hätten »arbeits- und dienstrechtliche Konsequenzen« wegen ihrer Verspätung befürchtet, schreibt die Polizei. »Ihnen war daher die Idee gekommen, den Angriff auf dem Weg zum Dienst vorzutäuschen.«
Um den Übergriff glaubwürdiger erscheinen zu lassen, haben die beiden Soldaten sich, neben der bis auf die Marke der Jogginghose eines der Angreifer detaillierten Geschichte, selbst Verletzungen zugefügt.
Laut Hessenschau.de haben sich die beiden Soldaten in ihrer Vernehmung in Widersprüche verwickelt. Darauf angesprochen, habe einer der beiden die Lüge eingeräumt. Gegen die beiden Soldaten wird nun wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat ermittelt.
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