Solidrink
Mit dem Krombacher Regenwald-Projekt ist man fein raus. Mit jeder Flasche Bier dieser Marke, die man kauft, unterstützt man angeblich den Klimaschutz. Das eingenommene Geld wird in Aufforstung investiert. Das inoffizielle Motto: »Saufen für den Regenwald«. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden. Sich besaufen und dabei auch noch etwas Sinnvolles tun - je öfter, desto besser. Das denken sich auch die Linken. In Hamburg gab es im letzten Jahr »Trinken gegen Trump«. Der in Hamburg erfundene Tomatenschnaps »Mexikaner« wurde zum Politikum - mit dem Soli-Drink wurden unter anderem Proteste gegen den G20-Gipfel finanziert. Einfaches Prinzip: Die Spenden aus dem Verkauf des Schnapses wurden zur Durchführung verschiedener Aktionen verwendet. Heute kann man auf jeder guten linken Party für einen guten Zweck trinken. Die inhaftierte Genossin? Trink einen Soli-Schnaps! Die kurdische Befreiungsbewegung? Soli-Drink mit dem stimmigen Namen »Biji Rojava« (Es lebe Rojava). Das bedrohte Hausprojekt in der Nachbarschaft? Ach, erst mal einen heben! Und wenn man dann spät nachts gebeugt über der Toilettenschüssel hängt und am nächsten Tag mit reißenden Kopfschmerzen erwacht, kann man sich doch wieder sicher sein: mit den Soli-Drinks der vergangenen Nacht ist man der Weltevolution einen großen Schritt näher gekommen. Viel hilft bekanntlich viel. chw
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