26 Opfer bei Gewalt in Afghanistan
Angriffe auf Reisebus und Regierungsgebäude
Dschalalabad. Bei zwei Angriffen in Afghanistan sind mindestens 26 Menschen getötet worden. In der ostafghanischen Provinzhauptstadt Dschalalabad stürmten bewaffnete Angreifer am Dienstag ein Regierungsgebäude, töteten 15 Menschen und verletzten weitere 15, wie ein Sprecher der Provinzregierung von Nangarhar sagte. Bei einem weiteren Anschlag im Westen Afghanistans wurden nach Behördenangaben mindestens elf Menschen getötet und weitere 31 verletzt, als ein Sprengsatz einen Reisebus traf.
Ein Augenzeuge sagte, ein schwarzes Auto habe drei bewaffnete Männer am Eingangstor des Flüchtlingsamts in Dschalalabad abgesetzt. »Einer der Männer sprengte sich in die Luft und die zwei anderen drangen ins Gebäude ein.« Dort trafen sich zu dem Zeitpunkt Vertreter ausländischer Organisationen sowie ausländische Geber mit Behördenmitarbeitern. »Zehn Minuten vor dem Ende unserer Besprechung haben wir eine Explosion gehört und dann Schüsse«, sagte ein Regierungsvertreter. »Mehrere Leute sind in eine Ecke im obersten Stockwerk geflohen.« Nach Angaben von Provinzsprecher Attaulla Chogiani waren alle Mitarbeiter von Partnerorganisationen, die bei dem Treffen in dem Flüchtlingsamt waren, Afghanen. Der Angriff endete demnach erst nach fünf Stunden. So lange hätten sich Angreifer und Sicherheitskräfte bekämpft. Die beiden Angreifer, die das Gelände gestürmt hatten, wurden demnach getötet.
Dschalalabad ist in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel von Anschlägen geworden, bei denen Dutzende Menschen getötet wurden. Meist war die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) dafür verantwortlich. Zuletzt hatten Bewaffnete am Samstag ein Ausbildungszentrum für Hebammen in der Provinzhauptstadt angegriffen und dabei mindestens drei Menschen getötet.
Der Anschlag im Westen Afghanistans traf einen Bus, der von der Provinzhauptstadt Herat unterwegs nach Kabul war. Die Taliban hätten die Bombe platziert, um Sicherheitskräfte zu treffen, sie habe aber einen Reisebus erwischt, sagte ein Polizeisprecher der Provinz Farah. Die Opfer waren größtenteils Frauen und Kinder. AFP/nd
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