Pödelwitzer Wiederbelebung

900 Aktivisten haben sich beim ersten Klimacamp im Leipziger Revier gegen Kohleverstromung engagiert

  • Hendrik Lasch, Pödelwitz
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Der Dorfplatz von Pödelwitz ist an vielen Tagen ein eher trauriger Ort. Zwar fährt fast jede Stunde ein Bus nach Borna oder Pegau; auch gibt es einen Briefkasten, der täglich neun Uhr geleert wird. Aber in dem Dorf südlich von Leipzig leben nicht mehr viele Menschen, die in einen Bus steigen oder Briefe schicken würden. Das Haus Nummer 20 gegenüber der Haltestelle: leer. Nummer 21 und 22 direkt daneben: verwaist. Auch in der Straße, in der Jens Hausner in einem Hunderte Jahre alten Bauernhof lebt, haben die meisten ehemaligen Nachbarn ihre Häuser aufgegeben: verkauft an den Braunkohleförderer Mibrag, der das 700 Jahre alte Dorf abbaggern will und schon jetzt möglichst viele Pödelwitzer zum Umzug drängt. Ihre Häuser, steht auf Schildern, seien nun »Privatgelände« der Mibrag: Betreten streng verboten.

Dieser Tage aber steht Hausner auf dem Dorfplatz fast im Gedränge - und ist glücklich. In seinem Heimatort findet das erste Klimacamp...


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