Mehr Türken stellen einen Asylantrag
Nürnberg. Nach den Wahlen in der Türkei ist die Zahl türkischer Asylbewerber in Deutschland deutlich gestiegen. Im Juli wurden 1141 Erstanträge auf Asyl von türkischen Staatsangehörigen gestellt, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg am Dienstag mitteilte. Das sei ein Anstieg um nahezu ein Drittel (29,1 Prozent) im Vergleich zum Juni, als es 884 Erstanträge gab. Insgesamt stellten laut der Asylgeschäftsstatistik des BAMF von Januar bis Juli dieses Jahres 5252 Türken einen Asylerstantrag in Deutschland. Damit ist die Türkei in diesem Jahr bislang das fünftstärkste Herkunftsland. 2017 hatte es von Januar bis Juli 3566 türkische Asylanträge gegeben. Damit stieg die Zahl der Anträge um 47,3 Prozent. LINKE-Fraktionsvizechefin Sevim Dagdelen machte die Wahlen in der Türkei Ende Juni als Grund für den deutlichen Anstieg der Asylanträge fest. »Mit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen wurde der Ausnahmezustand zum Normalzustand, der immer mehr Menschen in die Flucht treibt«, sagte sie. Es sei zu befürchten, dass die türkische Regierung angesichts der wirtschaftlichen Krise eine noch repressivere Innenpolitik verfolgen werde und die Flüchtlingszahlen aus der Türkei weiter zunehmen, warnte Dagdelen. epd/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.