Arbeitgeber verweigern Entlastung

Klinikstreiks in Essen und Düsseldorf gehen weiter

  • Lesedauer: 2 Min.

Düsseldorf. Der Streik geht weiter - und könnte noch verstärkt werden. So jedenfalls reagierten Gewerkschafter auf die Ankündigung der Unikliniken Düsseldorf und Essen gemeinsam mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), sich auf Entlastungsmaßnahmen für Pflegekräfte an den beiden Kliniken nicht einzulassen. Am Montag war ein Gespräch bei dem in Berlin gastgebenden Klinikdachverband, der TdL, mit Klinikleitungen und der Gewerkschaft ver.di schon nach 60 Minuten ohne Ergebnis abgebrochen worden.

Zuvor hatte es in den letzten Tagen Gespräche zwischen den Verhandlungspartnern gegeben, in denen es um Sofortmaßnahmen, Verfahren zur Personalermittlung sowie um ein Ausfallmanagement gegangen war. Noch am letzten Freitag hatte ver.di begrüßt, dass von den Arbeitgebern 100 zusätzliche Pflegekräfte in drei Schritten als Teil der Lösung anvisiert wurden. In dieser Frage war es mehrmals hin und her gegangen, ver.di forderte im Verlauf unter anderem 200 neue Stellen. Die Gewerkschaft hatte zu dem am Montag in Berlin verabredeten Dreiergespräch noch weitere Unterlagen geliefert. Dann hätten die Arbeitgeber plötzlich eine Vereinbarung über Entlastung der Beschäftigten abgelehnt. »Wir halten den Druck auf die Arbeitgeber daher aufrecht und werden unter diesen Umständen die unbefristeten Streiks fortsetzen«, sagte ver.di-Bundesvorstand Wolfgang Pieper.

Die Krankenhäuser sind zu einer Einigung offenbar nicht bereit, obwohl nach Angaben der Düsseldorfer Kliniken dort bislang mehr als 2000 Operationen verschoben werden mussten. Ebenso hoch ist die Anzahl der in Essen zeitlich verlegten Eingriffe. An den Universitätskliniken in Düsseldorf und Essen kämpfen die Beschäftigten seit Monaten für mehr Personal und Entlastung, seit Juni dauert der Streik für einen Entlastungstarifvertrag an. Mehrere Verhandlungsrunden scheiterten bereits. nd/dpa

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