Ota Šik (1919 - 2004)

  • Lesedauer: 1 Min.

Auf dem XIII. Parteitag der KSČ im Jahr 1966 wurde Ota Šik ans Ende der Rednerliste verbannt, obwohl er sich schon zu Beginn angemeldet hatte. Der Direktor des Wirtschaftsinstituts an der Akademie der Wissenschaften in Prag arbeitete damals an Vorschlägen, das sozialistische Planungssystem für Marktmechanismen zu öffnen. Man man kann davon ausgehen, dass seine Rede, die in der Parteizeitung »Rudé právo« veröffentlicht wurde, mehr gelesen wurde als alle anderen. Längst war der Name des Wirtschaftswissenschaftlers bekannt, und seine Ideen wurden schon 1967 gegen den Widerstand von Teilen des Partei- und Staatsapparates umgesetzt. 1968 machte ihn Alexander Dubček auch zum stellvertretenden Ministerpräsidenten. Šik war der Theoretiker des Prager Frühlings, aber auch weit mehr als das. Seine politische Tätigkeit in der KSČ und im Widerstand gegen die deutsche Besatzung hatte ihn als jungen Mann ins KZ Mauthausen gebracht. Nach seiner Amtsenthebung Anfang September 1968 emigrierte er bald in die Schweiz. Dem »dritten Weg« und menschlichen Produktionsbedingungen widmete er noch viele Gedanken. nd

Foto: imago/CTK

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -