Streicht das P-Wort!

Der Kampf gegen den Rechtsruck braucht eine kritische Erwachsenensprache statt entmündigender Warnschildausdrücke

Kapitalismuskritik ist immer auch Sprachkritik. Diese Tradition reicht von Marx’ Dekonstruktion des bürgerlichen Freiheitsbegriffs bis in die Gegenwart, und ein besonders beeindruckendes Beispiel dafür bietet das im letzten Jahr erschienene Sachbuch »Erwachsenensprache« des linken Kulturwissenschaftlers Robert Pfaller. Er legt offen, wie marktradikale und militaristische Politiker auf der Einführung und Einhaltung einer politisch korrekten Sprache bestehen. Nach Pfaller existieren diese Phänomene nicht zufällig nebeneinander, sondern bedingen sich: Mit dem Deckmantel der Liberalität werde eine Politik der Spaltung und Entsolidarisierung getarnt. Er plädiert für eine »Erwachsenensprache« und mündige Subjekte, die nicht ihre Kommunikation politisch regulieren lassen, sondern eine Politik einfordern, die handelt, wo das Individuum nichts bewirken kann, etwa bei der Regulierung von Finanzmärkten oder bei der Steuerflucht.

In Widerspru...


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