Eurokrise nicht nachhaltig gelöst

Der Ökonom Rudolf Hickel über die Lehren aus den Griechenland-Programmen für die EU

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

An diesem Montag endet das dritte Kreditprogramm für Griechenland. Ist das Land damit aus der Krise heraus?

Auf keinen Fall. Griechenland kehrt in die viel zu wenig ökonomisch vorbereite Abhängigkeit der Finanzmärkte zurück. Das in diesem Jahr erwartete Wirtschaftswachstum von knapp zwei Prozent und die nach wie vor hohe Arbeitslosigkeit von fast 20 Prozent lassen eine eigenständige Zahlungsfähigkeit für neue Kredite in den nächsten Jahren nicht erwarten. Das sind noch die Altlasten aus der Finanzierung der Rettungsprogramme. Die Staatsschulden bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt liegen derzeit mit 180 Prozent der Wirtschaftsleistung höher als vor der 2010 ausgebrochenen Krise. Vor allem aber sind die Infrastruktur vernachlässigt und ist nichts für die Stärkung der Wirtschaftskraft getan worden. Da kann es schnell zur neuen Krise kommen, für die dann die Finanzmärkte üppige Zinsaufschläge fordern würden.

Woran liegt das?

...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.