Zurück in die Zukunft

Der Ort für Zeitreisende: Lissabon

  • Frank Jöricke
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Das Missverständnis beginnt bereits am Flughafen von Lissabon. Alles wirkt so seltsam vertraut: die austauschbare Architektur, das sterile Airport-Mobiliar, das allgegenwärtige Gebrauchsenglisch. Sogar die Reklametafeln scheinen globalisiert. Die Werbung für das portugiesische Bier Sagres sieht nicht viel anders aus als die für die Kölsch-Marke Früh. Auf der Fahrt in die Stadt dann die üblichen Junkfood-Verdächtigen: McDonald’s, Burger King, Kentucky Fried Chicken. Es gibt ja Menschen, die essen im Ausland als Erstes einen Big Mac, um das Gefühl der Entwurzelung loszuwerden. Das ist in Lissabon nicht nötig; die hiesige Spezialität Pastel de Nata hilft nicht minder bei der Akklimatisierung. Die mit Pudding gefüllten Blätterteigtörtchen wird keine Zunge, die durch deutsche Backwaren konditioniert wurde, als exotisch empfinden.

Auch die Ohren werden nicht mit zu viel Fremdheit überfordert. Bekanntlich sind alle Portugiesen chronisch ...


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