Fahrer löst Korruptionsskandal aus

Argentinien: Notizbücher eines Chauffeurs bringen die Kirchners in Bedrängnis

  • Jürgen Vogt, Buenos Aires
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

»Desafuero ya« (»Hebt die Immunität auf - jetzt«) skandierten am Dienstag zehntausende Menschen vor dem Kongressgebäude in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Sie forderten damit die Aufhebung der parlamentarischen Immunität von Ex-Präsidentin Cristina Kirchner. Gekommen waren vor allem Menschen aus der Mittel- und Oberschicht. Sie folgten einem Aufruf in den sozialen Netzwerken. Ähnliche Kundgebungen wurden aus nahezu allen größeren Städten des Landes gemeldet.

Auslöser der Proteste sind die Notizen des Fahrers eines Staatssekretärs der vorherigen Regierung. In sieben handelsüblichen Spiralblöcken und einem Notizbuch hatte der Chauffeur Oscár Centeno seinen Fahrtdienst in den Jahren 2005 und 2010 und von 2013 bis 2015 akribisch aufgeführt. Zugleich notierte Centeno die Zahl der Taschen und die Summen der eingepackten Dollarnoten, die er mit Staatssekretär Roberto Baratta bei jeder Fahrt an den Pforten von Unternehmen abho...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.