- Politik
- Linke und Antisemitismus
Stille Post im Kalten Krieg
Wie Simon Wiesenthal, der BND, die Zeitschrift »Tribüne« und der Publizist Henryk M. Broder eine antisemitische Überschrift im »Neuen Deutschland« von 1968 erfanden
Vor fünf Jahren fand in dieser Zeitung eine Debatte über die Frage statt, wann Kritik an Israel antisemitisch werde. Anlass war, dass das amerikanische Simon Wiesenthal Center - nicht zu verwechseln mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaustforschung und dessen Simon Wiesenthal Archiv - Jakob Augstein auf seine Liste der gefährlichsten Antisemiten gesetzt hatte. Bei der Anprangerung des linken Publizisten hatten auch Hinweise des langjährigen »Spiegel«-Mitarbeiters Henryk M. Broder eine Rolle gespielt. Die »nd«-Redaktion bat neben Iris Hefets von der Gruppe »Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost« Michael Wuliger um eine Stellungnahme, Kulturredakteur der »Jüdischen Allgemeinen Zeitung«.
Dieser nutzte die Gelegenheit, um auf »fragwürdige Traditionslinien« der Linken hinzuweisen, wobei er die nachfragende Zeitung gleich in seinem Eröffnungssatz bei den Hörnern zu packen glaubte: »Wann wird Kritik an Israel antisemiti...
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