Hessisches Ministerium wehrt sich gegen Vorwurf der Finanzspekulation
Wiesbaden. Das Land Hessen wehrt sich gegen den Vorwurf, über riskante Finanzgeschäfte mit Zinsderivaten Steuergelder verspekuliert zu haben. »Hessen spekuliert nicht mit Steuergeld. Im Gegenteil: Der Einsatz so genannter Derivate dient der Planbarkeit und Berechenbarkeit eines Teils der vom Land aufgenommenen Kredite«, erklärte das Ministerium am Samstag. Damit reagierte es auf einen Bericht der »Welt am Sonntag«. Die Zeitung berichtete, dass dem Land wegen der Finanzgeschäfte langfristig Mehrausgaben in Milliardenhöhe drohten. Konkret geht es in dem Bericht um 65 sogenannte Zinssicherungsderivate, die die Schuldenverwaltung des hessischen Finanzministeriums 2011 gekauft habe. Damit habe man sich für die Zukunft einen vermeintlich niedrigen Zinssatz sichern wollen. Aufgrund der seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsphase sei diese Wette aber nicht aufgegangen, hieß es. Was die Finanzgeschäfte die hessischen Steuerzahler am Ende insgesamt kosten werden, sei zwar noch nicht klar. Alleine für die ersten zehn im Jahr 2013 angelaufenen Papiere habe der hessische Landesrechnungshof aber Zusatzkosten von 375 Millionen Euro errechnet. Das Finanzministerium bestätigte die Zahlen nicht. dpa/nd
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