Weiterer Bezirk in Afghanistan fällt an Taliban

Sicherheitskräfte ziehen sich aus ihrer letzten Militärbasis im Bezirk Ghormatsch in der Provinz Fariab zurück

  • Lesedauer: 1 Min.

Kabul. Ein weiterer Bezirk in Nordafghanistan ist an die radikalislamischen Taliban gefallen. Afghanische Sicherheitskräfte hätten am Montag ihre letzte Militärbasis im Bezirk Ghormatsch in der Provinz Fariab aufgegeben, sagte der Provinzrat Sajid Abdul Baki Haschemi.

Als sich die Soldaten in die Provinzhauptstadt Maimana zurückgezogen hätten, sei der Konvoi aus rund 80 Fahrzeugen in einen Hinterhalt der Taliban geraten. Dabei seien mindestens 25 Soldaten getötet und weitere 20 verwundet worden. Mindestens 16 seien von den Taliban gefangen genommen worden.

Allerdings sei die genaue Anzahl der Opfer unbekannt, sagte Haschemi. Zunächst seien nur vier Soldatenleichen geborgen werden, die anderen würden noch immer noch im Kampfgebiet liegen. Luftstreitkräfte hätten in der Nacht zum Dienstag die liegengebliebenen Fahrzeuge bombardiert, damit die Taliban sie nicht erbeuten könnten.

Bereits vor rund zwei Wochen hatten die Taliban eine andere Militärbasis in Ghormatsch überrannt und dabei Dutzende Soldaten getötet. Die Provinz Fariab gehört mittlerweile zu den am schwersten umkämpften des Landes. Laut Militärangaben kontrollieren die Aufständischen knapp 14 Prozent der Bezirke des Landes, weitere 30 Prozent sind umkämpft. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.