Wenn Seeleute auf die Heuer warten

Transportarbeitergewerkschaft kontrolliert auf der jetzt gestarteten »Baltic Week« wieder verstärkt Schiffe

  • Hermannus Pfeiffer, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Thomas Mendrzik kann sich noch wirklich aufregen. Der Gewerkschafter zeigt das Foto eines Seemannes, der während der Ladungsarbeiten an Bord im Stehen eingeschlafen ist; über ihm der riesige Kran, neben ihm eine Wand aus Containern. »Lebensgefährlich ist das«, sagt der Betriebsrat des Hamburger Hafenbetriebs HHLA. »Menschenverachtend!«

Das sogenannte Laschen - das Befestigen und Lösen der Ladung auf den Schiffen am Kai - wird immer noch häufig von Matrosen erledigt. Und da Zeit im Hafen viel Geld ist, sind Seeleute manchmal nonstop im Einsatz, bis zur Erschöpfung. 12 527 Tarifverträge mit Reedereien verbieten zwar das Laschen, dies ist Sache der dafür ausgebildeten Hafenarbeiter. Aber die Politik hat es verpasst, hinreichende Regelungen zu schaffen.

Damit Tarifverträge und sicherheitsrelevante Mindeststandards der Weltschifffahrtsorganisation IMO eingehalten werden, kontrolliert die in 140 Ländern präsente Internationale Tran...


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