Peking beendet jahrzehntelange Familienplanung

Nach der Ein-Kind-Politik wird die chinesische Bevölkerung nun zum Kinderkriegen angehalten

  • Daniel Kestenholz, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Ein-Kind-Politik war während Jahrzehnten unantastbare Staatsdoktrin in China. Nun wachsen in Peking die Bedenken wegen einer alternden Bevölkerung und der sinkenden Geburtenrate. Nach den geltenden Regeln der Familienplanung ist es den meisten chinesischen Paaren bereits erlaubt, zwei Kinder zu haben, seitdem die berüchtigte Ein-Kind-Politik gelockert wurde. Laut einem Reformentwurf des Zivilgesetzbuches könnten nun Familien zum ersten Mal seit Jahrzehnten sogar wieder mehrere Kinder haben, ohne Maßnahmen des Staates fürchten zu müssen.

Wird der Politikwechsel bestätigt, markiert er das Ende eines der umstrittensten Gesetze in Chinas moderner Geschichte. Die Methoden zur Durchsetzung der bisherigen Politik waren oft brutal. Es gibt kaum eine Familie im Land, die nicht unter der strikten Familienplanung zu leiden hatte. Fast jede kann von einer Mutter oder Tante erzählen, die abtreiben oder ein Kind weggeben musste. Frauen beri...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.