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Vertreter der Muslime dialogbereit
Innenminister Seehofer will die Islamkonferenz beleben
Islamischer Religionsunterricht, Imamausbildung, Anerkennung als Religionsgemeinschaft, Bekämpfung von Islamfeindlichkeit und Extremismusprävention: Es gibt vieles, worüber Vertreter deutscher Muslime und des deutschen Staates zu reden haben. Ab Ende November soll dies wieder im Rahmen der Islamkonferenz geschehen.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kündigte am Montag gegenüber der »Rheinischen Post« an, sich »weniger über theoretische und wissenschaftliche Fragen austauschen«, sondern »vielmehr praktische Fragen der Integration besprechen« zu wollen - etwa über das Miteinander am Arbeitsplatz und im Sportverein. Auch das Format soll sich ändern: In Zukunft will man auf feste Mitgliedschaften von Islamverbänden verzichten und auch islamkritische Personen einladen.
Gegenüber »nd« begrüßte Abdullah Wagishauser, Vorsitzender der islamischen Reformgemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat, die Rückkehr an den Runden Tisch, zeigte sich aber skeptisch gegenüber der Neuausrichtung: »Es kommt immer darauf an, wen man da einlädt.« Wagishauser verwies auf konkrete Erfolge, die man in den letzten Jahren beim Themen Wohlfahrt erreicht habe. Dennoch werde man sich keinem Gesprächspartner verweigern: »Wir sind immer für Dialog.«
Zustimmend äußerte sich auch Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime. Allerdings könnten islamkritische Einzelpersonen »nicht darüber schwadronieren, die angebliche schweigende Mehrheit per Zuruf vertreten zu können«, sagte Mazyek. Kritischer sieht es der Vorsitzende des Islamrates, Ali Kızılkaya. Auf Twitter schrieb er: »Zwei Mal Islam mit Salami und Vorderschinken ohne Knoblauch. Dazu noch zwei Weizen bitte! Innenministerium bestellt Islam nach Wunsch. Was für eine Anmaßung.«
Die Islamkonferenz wurde im Jahr 2006 vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) initiiert. Seither haben sie die jeweiligen Innenminister immer wieder neu ausgerichtet.
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