• Ausbeutung beim Billigflieger

Erneuter Streik bei Ryanair

24-stündiger Warnstreik ausgerufen / Gewerkschaft kritisiert »miese Arbeitsbedingungen« bei irischer Fluggesellschaft

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hofft, dass vom 24-Stunden-Streik bei Ryanair eine klare Botschaft an die irische Billigfluggesellschaft ausgeht. »Wir hoffen, dass dieser Warnstreik deutliche Wirkung zeigt«, sagte Verdi-Sprecher Andreas Splanemann am Mittwoch am Flughafen Berlin-Schönefeld. Zugleich erwarte er, dass Ryanair »sieht, dass die Beschäftigten nicht länger diese miesen Arbeitsbedingungen und schlechten Entgelte hinzunehmen bereit sind«.

Splanemann äußerte die Hoffnung, dass der Streik »der erste Schritt« hin zu einem Tarifvertrag sein könnte. Ryanair scheue sich bislang »wie der Teufel vor dem Weihwasser, deutsches Arbeitsrecht anzuerkennen«. Nun seien die Flugbegleiter erstmals bereit, trotz der Drohungen durch das Unternehmen dagegen aufzubegehren.

Am Flughafen Berlin-Schönefeld wurde nach Verdi-Angaben am Mittwochmorgen mehr als die Hälfte der Ryanair-Flüge abgesagt. »Die Streikbeteiligung ist gut«, sagte Splaneman. Deutschlandweit hatte der Ausstand um 03.01 Uhr begonnen und sollte 24 Stunden andauern. Ryanair strich 150 der etwa 400 für Mittwoch geplanten Verbindungen von und nach Deutschland und bot betroffenen Kunden alternative Flüge an.

Zum Streik aufgerufen hatten ver.di und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Sie fordern für die Piloten und Flugbegleiter bessere Arbeitsbedingungen sowie mehr Gehalt. Verhandlungen zwischen den Tarifparteien brachten in den vergangenen Wochen keine Einigung.

Ryanair bezeichnet die Streiks als unnötig und verweist auf laufende Verhandlungen mit den Gewerkschaften. Der irische Billigflieger drohte am Dienstag mit einem Stellenabbau in Deutschland, sollte es weitere Arbeitskampfmaßnahmen geben. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.