Streitbar rechts
Ulrich Schacht tot
Ulrich Schacht, langjähriger Autor des Aufbau Verlags, ist tot. Wie der Verlag am Dienstag mitteilte, verstarb Schacht bereits am Sonntag im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Mit dem plötzlichen Tod Schachts habe man einen »meinungsstarken und streitbaren Autor verloren«.
Ulrich Schacht wurde 1951 im DDR-Frauengefängnis Hoheneck geboren. Später studierte er in Rostock und Erfurt Theologie. 1973 wurde er wegen »staatsfeindlicher Hetze« zu sieben Jahren Haft verurteilt und 1976 in die Bundesrepublik entlassen. In Hamburg studierte er Politologie und Philosophie, wurde später Feuilletonjournalist der Zeitung »Die Welt«. Sein Buch »Brandenburgische Konzerte« machte Ulrich Schacht 1989 als Schriftsteller bekannt.
Von 1976 bis 1992 gehörte er der SPD an, 1997 kandidierter er als Parteiloser auf der Liste des rechtspopulistischen »Bund freier Bürger« für die Hamburger Bürgerschaft. Schacht gehörte zu den Mitunterzeichnern der »Gemeinsamen Erklärung« von Künstlern und Wissenschaftlern gegen eine angebliche »Beschädigung Deutschlands« durch »illegale Masseneinwanderung«. Ulrich Schacht wohnte seit vielen Jahren in Schweden, wo er auch starb. nd
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