Tatverdächtiger im Fall Chemnitz kommt frei
Berlin. Rund drei Wochen nach der Tötung eines Manns in Chemnitz soll einer der beiden festgenommenen Tatverdächtigen nach Angaben seines Anwalts aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Das Amtsgericht Chemnitz habe bei einem Haftprüfungstermin am Dienstag den Haftbefehl gegen seinen Mandanten aufgehoben, teilte der Berliner Rechtsanwalt Ulrich Dost-Roxin auf seiner Internetseite mit. Der Strafverteidiger hatte den Haftbefehl gegen seinen Mandanten als »rechtswidrig« bezeichnet. Keines der Beweismittel belaste seinen Mandanten. Das Chemnitzer Amtsgericht entschied am Dienstag auch über den Haftprüfungsantrag eines zweiten inhaftierten Tatverdächtigen. Er bleibt in Untersuchungshaft. Das Amtsgericht lehnte die von den Anwälten beantragte Aufhebung des Haftbefehls gegen den 23-jährigen mutmaßlichen Syrer ab, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Chemnitz sagte. Beide Männer hatten Medienberichten zufolge eine Tatbeteiligung bestritten. In Chemnitz war Ende August ein 35-Jähriger erstochen worden. Die beiden bislang inhaftierten Tatverdächtigen stammen mutmaßlich aus Syrien und Irak. Nach einem dritten Tatverdächtigen wird international gefahndet. Rechtsradikale Gruppen hatten das Tötungsdelikt zum Anlass für Aufmärsche und Gewalttaten genommen. AFP/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.