Afrikanische Schweinepest in Belgien
Sechs Staaten stoppen Fleischimport aus Benelux
Brüssel. Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Belgien stellt die Region Wallonie eine Million Euro zur Bekämpfung der Seuche bereit. Das Geld sei für »technische und logistische Maßnahmen« vorgesehen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. In der Provinz Luxemburg im Südosten Belgiens wurde ein 63 000 Hektar großes Waldgebiet gesperrt. Vorbereitet werde zudem eine Anzeige gegen Unbekannt.
Das Virus sei möglicherweise aus Osteuropa eingeschleppt worden, wo bereits mehrere Länder von der Afrikanischen Schweinepest betroffen sind, sagte ein Vertreter des Verbandes der belgischen Fleischindustrie. Demnach haben bereits sechs Länder ihre Schweinefleischimporte aus Belgien gestoppt - China, Südkorea, Taiwan, die Philippinen, Mexiko und Weißrussland. Belgien exportiert laut Verband pro Jahr 730 000 Tonnen Schweinefleisch - ungefähr soviel wie Frankreich. Hauptabnehmer ist China. Die Afrikanische Schweinepest war am 13. September in Belgien entdeckt worden - zwei Wildschweine erlagen dem Virus. Mittlerweile sind fünf Fälle bestätigt.
In Deutschland warnte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, vor »katastrophalen wirtschaftlichen Auswirkungen« für die Landwirte. Da die Schweinehalter bereits stark unter Druck stünden, könnte sie die Tierseuche nun umso härter treffen, sagte Rukwied der »Passauer Neuen Presse«. »Wenn jetzt auch noch die Afrikanische Schweinepest ausbrechen sollte, könnte das Jahr 2018 einschneidende Strukturveränderungen nach sich ziehen«, warnte der DBV-Präsident. Es sei nun eine »gewaltige Anstrengung« nötig, um das Virus zu bekämpfen. »Jetzt ist es besonders wichtig, dass die Schweinehalter in ihren Betrieben alle Sicherheitsmaßnahmen konsequent umsetzen«, so Rukwied.
Indes bereitet man sich im Saarland auf einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vor. Es sei nicht die Frage, ob, »sondern wann und unter welchen Umständen« hier die ersten infizierten Tiere gefunden würden, sagte Umweltminister Reinhold Jost (SPD) am Dienstag in Saarbrücken. nd/Agenturen
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