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Abschied vom Jugendwahn
Ältere Beschäftigte gelten als wenig belastbar und flexibel. Stimmt das?
Menschen, die 55 Jahre und älter sind, haben auf dem Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß schlechtere Chancen als jüngere Bewerber. Das bekräftigte kürzlich auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD): »Wer heute mit 57 oder 61 Jahren seine Stelle verliert, hat wenig Aussicht, eine vergleichbare Stelle angeboten zu bekommen.« Seine Forderung lautet daher: »Wir erwarten von den Arbeitgebern, ihre Einstellungspraxis zu ändern.«
Dass sich viele Unternehmen damit schwertun, hat verschiedene Gründe, wirtschaftliche vor allem, aber auch psychologische. Gern berufen sich Arbeitgeber darauf, dass ältere Menschen nicht so leistungsfähig und belastbar seien wie jüngere. Außerdem fielen sie häufiger durch Krankheit aus. Obwohl es nur selten ausgesprochen wird, entspringen Auffassungen dieser Art dem sogenannten Defizitmodell des Menschen, demzufolge die Entwicklung eines Individuums mit einem »noch nicht« (Kindheit) beginnt und einem »nicht mehr« (A...
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