S-Bahnzüge sollen in Landeshand

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Koalitionsstreit über die Bedingungen der S-Bahn-Ausschreibung ist beigelegt. Sie soll in einem kombinierten Verhandlungsverfahren erfolgen, teilte die Senatsverkehrsverwaltung am Dienstag mit. Die Bewerber können entweder ein Gesamtangebot für Fahrzeugbeschaffung, Instandhaltung und Betrieb abgeben oder getrennt für Beschaffung und Wartung aus einer Hand sowie den Betrieb. »Damit wäre ein integrierter S-Bahnbetrieb weiter möglich«, freut sich Sven Heinemann, S-Bahnexperte der SPD-Abgeordnetenhausfraktion. »Gleichzeitig kommen wir nicht in die Situation, einem Monopolisten ausgeliefert zu sein«, ergänzt Harald Wolf, Verkehrsexperte der LINKEN.

Die Fahrzeuge, mindestens 600 Zwei-Wagen-Züge, sollen in Landeseigentum kommen, und zwar »spätestens zwei Jahre nach Ablieferung und reibungslosem Betrieb«, so Heinemann. Im Sonderfonds SIWANA seien die Mittel dafür eingestellt. Auch Harald Moritz, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, begrüßt den erzielten Kompromiss. »Jetzt müssen allerdings noch Abstimmungen mit dem Land Brandenburg erfolgen«, gibt er zu bedenken. Sollte das zügig gelingen, könnte bereits im November die Vorankündigung des Verhandlungsverfahrens veröffentlicht werden. Dann kann es gelingen, dass bis 2026 die ersten neuen Züge auf den Schienen stehen. Sollte die Deutsche Bahn zum Zuge kommen, könnte dies sogar früher gelingen. Sie hat schon einen Vertrag, der eine entsprechende Nachbestellung ermöglicht.

»Endlich ist die Kuh vom Eis«, freut sich auch Jens Wieseke vom Berliner Fahrgastverband IGEB. »Dieses Ergebnis stellt wichtige Weichen für die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs«, sagt Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne).

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