- Politik
- Streit um Kohleabbau in NRW
Frau im Hambacher Forst abgestürzt
Aktivistin am Rande der Polizeiräumung verletzt / Greenpeace besetzt Staatskanzlei
Kerpen. Nach dem Tod des Journalisten Steffen M. hat sich im Hambacher Forst ein weiterer Zwischenfall ereignet: Eine Aktivistin ist von einer Leiter gestürzt und hat sich dabei verletzt. Die Frau war am Donnerstag von einem Baumhaus auf die Leiter getreten, um Kranarbeiten im Zusammenhang mit den Räumungen in dem Wald zu beobachten, wie ein dpa-Reporter berichtete. Dabei stürzte sie aus etwa sechs Metern Höhe ab. Notärzte kümmerten sich um die Verletzte und brachten sie in ein Krankenhaus
Die Polizei hatte am Donnerstag damit begonnen, ein weiteres Baumhausdorf zu räumen. Nach Angaben eines Polizeisprechers sollen im Laufe des Tages so viele Baumhütten wie möglich im Dorf »Lorien« beseitigt werden. Aktivisten kritisierten, dass es dabei zu gefährlichen Situationen auf den Plattformen komme: »Das SEK hat soeben die Sicherung einer Aktivistin auf dem Tripod geöffnet. Das ist lebensgefährlich!«, hieß es am Donnerstagmittag auf dem Blog »Hambi bleibt!«
Eine erste Bilanz der umstrittenen Räumungen hatte die Polizei Aachen am Mittwochabend veröffentlicht: Bis dahin seien 64 Baumhäuser der Umweltschützer in dem Wald geräumt worden. Die Aktivisten protestieren dagegen, dass der Energiekonzern RWE weite Teile des Waldes roden will, um dort Braunkohle zu fördern.
Aus Protest gegen die Räumungen haben Greenpeace-Aktivisten am Donnerstagmorgen kurzzeitig Zelte in der Düsseldorfer Staatskanzlei aufgeschlagen. Sie forderten eine politische Lösung im Konflikt um die Räumung der Waldbehausungen. 30 bis 40 Aktivsten drangen nach Angaben eines Greenpeace-Sprechers durch die Vordertür ins Foyer ein und schlugen dort drei Zelte auf.
Die Umweltschützer forderten ein Gespräch mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Zwei von ihnen kletterten auf das wenige Meter hohe Vordach der Staatskanzlei und brachten dort ein Banner mit der Forderung an: »Herr Laschet: Reden statt roden«. Agenturen/nd
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