Armutsgefährdung im Osten größer als im Westen

Im vergangenen Jahr waren in den Ost-Ländern 17,8 Prozent der Menschen armutsgefährdet - in Westdeutschland 15,3 Prozent.

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Berlin. Der Anteil der von Armut bedrohten Menschen ist in Ostdeutschland weiter höher als im Westen - allerdings ist der Abstand kleiner geworden. Das geht aus Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervor, auf die die Linksfraktion im Bundestag aufmerksam gemacht hat.

So waren im vergangenen Jahr in den Ost-Ländern einschließlich Berlins 17,8 Prozent der Menschen armutsgefährdet - in Westdeutschland waren es 15,3 Prozent. Binnen eines Jahres sank der Anteil im Osten um 0,6 Prozentpunkte, im Westen stieg er um 0,3 Punkte. Zehn Jahre vorher waren im Osten 19,5 Prozent der Menschen von Armut bedroht - im Westen 12,9 Prozent.

Deutlich höher als im Westen ist die Armutsgefährdung der 18- bis Unter-25-Jährigen im Osten. 2017 waren es 33,7 Prozent in den neuen Ländern und 24,7 Prozent im Westen.

Als von Armut bedroht gelten Menschen mit einem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens. Die Grenze lag 2017 im Osten bei 915 Euro, im Westen bei 1025 Euro.

Die Sozialexpertin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, warf der Bundesregierung bei der Armutsbekämpfung »Totalversagen« vor. »Über ein Vierteljahrhundert nach der Deutschen Einheit ist es nicht nachvollziehbar, dass es immer noch ein deutliches Einkommensgefälle zwischen West und Ost gibt«, erklärte sie. Prekäre Beschäftigung müsse zurückgedrängt, der Mindestlohn erhöht werden. dpa/nd

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