Mit Sand, Diplomatie und Gebeten

Der winzige Inselstaat Tuvalu kämpft mit begrenzten Mitteln gegen den Klimawandel und den drohenden Untergang

  • Philipp Hedemann, Funafuti
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Nua sitzt an ihrem Lieblingsplatz unter einer Palme am Strand und beobachtet, wie das Wasser steigt. In einer guten Stunde wird die Flut ihren Höhepunkt erreichen, einzelne Wellen werden dann die Wurzeln ihrer Palme umspülen. Irgendwann wird das Meer sich Nuas Palme holen, irgendwann vielleicht ihr ganzes Land und mit ihm Nuas Geschichte und ihre Zukunft. Nua lebt auf Tuvalu. Die neun Korallen-Atolle auf halber Strecke zwischen Hawaii und Australien erheben sich durchschnittlich nur zwei Meter über den Südpazifik. Nirgendwo auf der Welt steigt der Meeresspiegel so schnell wie hier. Schon jetzt türmen Zyklone vor den Küsten Tuvalus regelmäßig meterhohe Wellen auf und überfluten große Teile des 26 Quadratkilometer kleinen Landes. Mit Sand, Diplomatie und Gebeten kämpft der winzige Inselstaat jetzt gegen den Klimawandel und den drohenden Untergang.

Nua hat das Wasser schon als zerstörerischen Feind kennengelernt. »Das Wasser steigt, ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.