Friedhof der Untoten

Giftgasdepot aus Erstem Weltkrieg in Belgiens Nordsee soll neu gesichert werden

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im belgischen Flandern, wo einige der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs stattfanden, sind auch hundert Jahre später Kriegsspuren allgegenwärtig. Die Umgebung der Stadt Ypern, wo der Kriegsverwundete Erich Maria Remarque Erfahrungen für »Im Westen nichts Neues« sammelte und wo heute die gefühlt größte Dichte an Kriegsgräbern besteht, erlebte im Frühjahr 1915 auch den ersten militärisch relevanten Gasangriff des Krieges.

Am 22. April lösten »Gas-Pioniere« des Kaiserreichs gegen 18 Uhr den weltweit ersten Einsatz von Chemiewaffen aus: 160 Tonnen Chlorgas, abgeblasen aus 6000 Stahlflaschen. Der Angriff dauerte nur Minuten, kostete aber mindestens 1200 vorwiegend französischen Soldaten das Leben und verätzte weiteren rund 15 000 Männern Augen und Atemwege. Waffentauglich gemacht worden war das Chlorgas von Fritz Haber. Der Nobelpreisträger für Chemie (1918) hatte die Premiere an vorderster Front überwacht und wurde Tage darau...


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